Samstag, 31. Dezember 2005

Transatlantik

Atlantiktour mit Hindernissen

Auf unserem tieferstehenden Logbuch könnt ihr sehen wie es uns während der Fahrt ergangen ist. Alle Hochs und Tiefs haben wir mitgeschrieben, damit wir auch ja nichts vergessen und für alle die sich fragen wie man sich an Bord verpflegt - unser Speiseplan ist mit dabei.

Mittwoch, 30. November 2005

Gibraltar - Canarische Inseln

18.09.2005 - 22.09.2009 auf nach Gibraltar
03:38 22.09.2005 Der Anker fällt in Gibraltar. 334sm (620 km) von Torrevieja bis Gibraltar. Es war eine mühsame Überfahrt. Die Strömung versetzte uns um bis zu 15° gegen unseren Kurs und verhindert so ein zügiges Weiterkommen. Teilweise gondeln wir mit knapp 2 kn. Es ist als ob du zu Fuß gehst "aber langsam". Die Nachtansteuerung war so spektakulär und hat uns für alle Mühen der letzten Tage mit ihrer Gewaltigkeit  belohnt. Der Anblick von "the Rock" war umwerfend! Auch unsere Müdigkeit war so umwerfend, dass wir gleich nah der Ankunft in die Kojen fallen und mal tief und fest schliefen.

23.09.2005 - 28.09.2005 warten auf den richtigen Wind und Tide
Das einklarieren im Port of Immigration war so unkompliziert, dass wir in fünf Minuten mit aller erdenklichen Freundlichkeit fertig waren. Eine Gibraltarflagge war hier nicht zu bekommen (außer ca. 60 cm große Flaggen um nur noch 15 Gibraltar Pfund = 24€ ) Wir kaufen in einem Souvenirshop eine kleine Flagge um 2 €. "Gibraltar Pfund" ja die gibt es wirklich - man hat sich hier die Mühe gemacht und für die 30.000 Kopf Bevölkerung eine eigene Britische Währung gemacht! Der Umrechnungskurs beträgt ca. 1,55 zum Euro aber in den Lokalen wird meist aus Bequemlichkeit mal 2 gerechnet. Es zahlt sich also aus in der Wechselstube (ohne Provision) die Euros zu wechseln. Bei Sheppards erstehen wir noch einige Ausrüstungsteile wie Epirb (Notfunkboje), Windgenerator und einige Kleinigkeiten. "Verzollung und Lieferung erledigt Sheppards " GRATIS ". Gibraltar ist Mehrwertsteuerfrei und unser Windgenerator "AIR-X"- Marine der überall an die 1200 Euro kostet haben wir um knapp 700 Euro erstanden. Auch das Tanken an der Schiffstankstelle ist Zollfrei! Ausnutzen und Volltanken.

24.09.2005
Es geht mit der Cable Car auf den "Affenfelsen" . Hier erhält man einen Handheld mit dem man interaktiv alles über Gibraltar und Umgebung erzählt bekommt.

25.09.2005
Happy Birthday Hans - Ein Jahr unterwegs haben ihn für mich nur noch liebenswerter gemacht.

die Zeit des warten's bis zur Abreise am 29.09.2005
Auf Grund der Wettersituation wird von einem auf den anderen Tag die Abreise verschoben. Mit der SY. Dude - Daniela und Olaf verbringen wir einige Stunden täglich mit Wetterdiskusion. Auch gab es einen unterhaltsamen Abend mit Astrid und Jasper die den gleichen Weg wie wir einschlagen.Die Vorräte werden in zwischen wieder weniger und so müssen wir noch nachbunkern aber am 29. September soll es so weit sein.

29.09.2005
Gibraltar das Tor zum Atlantik gibt uns eine schwierige Aufgabe. Da der Hauptstrom immer vom Atlantik ins Mittelmeer fließt sollten wir in den Nebenströmen fahren. Diese Neerströme kippen mit den Gezeiten (3 Stunden nach Hochwasser) und sollten uns Schub in den Atlantik geben. Und so tun wir auch, nur der Neerstrom scheint nicht vorhanden zu sein, wir tuckern nicht einmal 3 knoten. Wir fahren um 15:55 bei ca. 4 Windstärken (Levante - Ostwind) von Gibraltar weg. Je näher wir Richtung Tarifa kommen umso mehr wird der Wind. Bei Tarifa hatten wir bereits 6 bft. Als wir aber Seemeile um Seemeile vorankommen beschleunigt der Wind unsere Fahrt mit bis zu  9 bft. (85 kmh) und wir können mit 3.Reff nur noch vor dem Wind ablaufen. Wir fahren aber immer noch 7,7 kn im Schnitt und erreichen eine Maximalgeschwindigkeit von 11,3 kn als wir eine gut 3,5 m hohe Welle absurfen. Um Mitternacht hatten wir bereits fast 60 sm hinter uns. Das Mittelmeer hat uns in den Atlantik gespuckt.

30.09.2005 - 06.10.2005
Nur noch Flaute am 30.09. und wir warten auf Wind. Die Dünung ist echt beeindruckend und das Schiff wird immer wieder um 2-3 Meter hochgehoben. Mit den Wellen im Mittelmeer sind diese Bewegungen des Meeres aber nicht zu vergleichen. Es ist viel weicher und harmonischer. Unterwegs streikt der Wassermacher und kann nicht mehr in Gang gesetzt werden. Die Windfahne hängt sich, natürlich mitten in der Nacht (wann denn auch sonst?), am vorletzten Tag aus und wir können sie erst wieder am Ankerplatz einhängen. Einige Meeresbewohner wie Schildkröte, Wale und Delfine bekommen wir zu sehen. Ab dem dritten Tag war der Wind sehr beständig mit durchschnittlich 4-5 Windstärken aus Nord bis Nordost und easy sailing war angesagt. Am letzten Tag war es ein wenig mehr. Klar wollten wir genau an diesem Tag langsamer segeln damit wir nicht Nachts am Ankerplatz einlaufen müssen. Der Anker fällt in Graciosa um 07:33 (Ortszeit) in der Morgendämmerung. Unsere Freunde Daniela und Olaf liegen bereits seit 20 Stunden hier. Sie waren weiter als wir abgelaufen und sind nicht in die Flaute geraten.
Leute wir sind auf den Canarischen Inseln und können es selbst noch gar nicht glauben. Das Abenteuer Atlantik hat begonnen.

06.10.2005 - 10.10.2005 Kanarische Inseln Graciosa
Einige Tage verbrachten wir auf Graciosa eine  vorgelagerte Insel von Lanzarote. Die Ankerbucht liegt gut geschützt und das kleine Dörfchen La Sociedat ist urig und gemütlich. Auf der Speisekarte stehen landestypische Gerichte wie Gambas al olio, Papas usw....

11.10.2005 - 14.10.2005 Lanzarote
Arrecife - hier wollten wir Einklarieren und uns einiges ansehen. Das mit dem Einklarieren klappte nicht doch von der Insel haben wir uns einiges angesehen. Mit Claus und Petra haben wir Timanfaya und El Diavolo (Nationalpark - Tour durch die Feuerberge), Jameos de Agua (Vulkanblasen die mit Meerwasser gefüllt sind), El Golfo (hier gibt es Halbedelsteine, die Olivina genannt, werden zu finden. Das sind Lavasteine mit Einschlüssen) und viele viele Rundfahrten mit dem Auto gemacht.

15.10.2005 - 05.11.2005
Nachdem uns der Ankerplatz in Arrecife nicht so sehr behagte und wir eine Werft finden mußten um unsere Ruderlager zu reparieren brachen wir auf an die Costa Blanca und suchten die Marina de Rubicon auf. Da wir TO Mitglieder sind erhalten wir hier 5% Rabatt und für die Verweildauer von mehr als 30 Tagen gab's noch einen Rabatt von 20%. Das ist super und auch das Kranen in der Varadero funktionierte sang- und klanglos. Das nutzten wir aus um auch das Unterwasserschiff zu sanieren und den Wasserpass noch 10 cm höher zu malen. Auch die Ruderlager konnten hier gemacht werden und wir konnten das lästige geklapper endlich loswerden. Alles Paletti und fertig für Claus und Petra die uns nach 2 Wochen Finka auch eine Woche an Bord besuchten. Mit Segelwetter konnten wir nicht richtig dienen aber wir hatten auch so viel Spaß am Pool der Marinaanlage und den vielen kulinarischen canarischen Verlockungen denen wir nicht wiederstehen konnten. Tickets für die Heimreise haben wir auch schon in der Tasche und werden unsere Lieben für 14 Tage in Österreich heimsuchen.

05.11.2005 - 19.11.2005 Österreich
Wir waren zu Hause! Die Zeit ist wie im Flug vergangen und wir hätten noch mit so vielen Freunden noch viel länger getratscht. Auch für die Familie ist wie immer viel zu wenig Zeit gewesen. Bitte verzeiht uns auf diesem Weg auch, dass wir nicht jeden den wir uns vorgenommen haben zu Treffen auch getroffen haben. Leider mussten wir auch feststellen, dass nach knapp mehr als einem Jahr einige (sehr wenige) Freundschaften zu bröckeln beginnen. Aus dem Auge aus dem Sinn - schade wirklich.

An dieser Stelle möchten wir eine Anmerkung an unsere Familien und Freunde los werden. Ihr seid unser Draht in die Heimat und ihr seid unsere Verbindung zu unserem Leben in Österreich. Wir freuen uns immer etwas aus der Heimat zu hören, wenn es auch noch so unbedeutend sein mag.

19.11.2005 - 02.12.2005 Lanzarote
Der Abflug in Wien Schwechat bescherte uns noch dicke Schneeflocken und nur ein paar Grad über minus. In Lanzarote angekommen erwarteten uns ca. 25°C, Sonnenschein und noch eine Menge Arbeit am Schiff bis wir Richtung Las Palmas/Gran Canaria auslaufen können. Die Wetternachrichten verheißen nichts Gutes und so wird der Termin zum Auslaufen einige Male verschoben. 

Hurrikan Delta Kat.2!

Am 28.11.2005 geht hier aber die Post ab und der Wind weht wie verrückt. Ein tropischer Sturm namens Delta (Hurrikan Kategorie2 wie sich später herausstellt) ist am Weg hierher. Wir messen zwischen 70 und 85 kn (130 - 157 km/h)  Einen Höchstwert von 99 hatten wir auch kurzfristig am Display. In der Marina ist einiges zu Bruch gegangen. Einige Segelschiffe haben kleinere und größere Schäden und auch die Pflanzen an den Stränden haben unter dem Sturm gelitten. Am 02.12.2005 ist es dann endlich so weit, dass wir unsere Landleinen von Daniela und Olaf losmachen lassen und nach las Palmas segeln wollen. Ein eigenartiges Gefühl nach 2 Monaten Lanzarote wieder auf offener See zu sein. Mit Segeln kommen wir leider nur bedingt voran und so bringt uns der Motor nach knapp 20 Stunden Fahrt nach Gran Canaria.

Sonntag, 25. September 2005

Spanien

30.07.2005 - 02.08.2005 -  Porto Colom
Ein schicker Hafen der eine gute Wasserqualität aufweist und auch zum Schwimmen einlädt. Wir bunkern Lebensmittel aber eine neue Telefonwertkarte können wir hier leider nicht bekommen. Von einer Internet-Bar können wir unser Schifferl sehen. Bei einer nahe gelegenen Tauchstation füllen wir unsere 12 l Pressluftflasche auf und erhalten die Information wo wir Wäsche waschen können. Super alles ist erledigt und wir starten nach Mallorca.

03.08.2005
Der Wind legt schnell und heftig zu. Dadurch beschließen wir einen Zwischenstopp in Pto. Campos einzulegen.

04.08.2005
Der Anker fällt auf  5 m in Palma Nova. Am Ankerplatz wimmelt es - Jetski - Motorboote - Tretbote - Wasserskifahrer  und Yachten. Der Schwell in der Ankerbucht wird hier hauptsächlich von den vielen "Sporttreibenden" verursacht. Während dem Kochen rutscht dann auch noch die heiße Öl-Pfanne vom Herd und Gaby frittiert sich die linke Flosse. Na gut zum Abendessen gibt's dann halt "Fritti-Flossi" im Wasserkübel gekühlt und Brandsalbe als Aufstrich. Macht ja nix der Bruch der linken kleinen Zehe ist ja eh schon fast verheilt.

05.08.2005 - 10.08.2005 - Wir warten auf den Besuch der Kinder und Enkerl
Palma ruft und wir folgen unserem Ruf. Auf der Suche nach den besten Verbindungen zum Flughafen, Einkaufsmöglichkeiten, Telefonwertkarte, Internetkaffee und....... Abends wieder in Palma Nova (verry British) angekommen liegt unser Dinghi ganz wo anders!!??? Na gut, aber da ist es noch. So denken wir. Da gönnen wir uns doch noch ein Bier und einen Sider in einem der Strandlokale. Als wir nochmal zum Dinghi gehen kommen gerade andere Leute mit Ihrem Dinghi an und fragen:" It's your Dinghi?" Natürlich lautet unsere Antwort :"ja" Da erzählen uns die netten Leute, dass sich unser "Seper'l" Tender selbständig gemacht hatte und aus der Ankerbucht abhauen wollte. Die Retter hatten es geholt und wieder am Steg festgemacht.   UFFFFFF, jetzt ist klar warum es an einer anderen Stelle lag als wir wieder kamen. Danke an dieser Stelle ihr lieben für die Rettung unseres Seperl-Tender. Nun werden wir aber noch mehr als bis jetzt darauf aufpassen.
Aus den Mallorca Nachrichten erfahren wir, es gibt ca. 720 Flugbewegungen mit durchschnittlich 95.000 Passagieren pro Tag. Das ergibt alle 2 min eine Maschine mit ca. 132 Leuten an Bord.

10.08.2005 - 23.August - Die Kinder sind hier
Die Zeit verrinnt. Wie einen Film lassen wir die Tage revue passieren. Gaby holt ihre Kinder vom Flughafen ab. Die Tränen der Freude stehen in aller Augen. Den kleinen Manuel sehen wir nach beinahe 8 Monaten zum ersten Mal wieder. Nun sind die Kinder bereits wieder zu Hause und die Trennung war nicht leicht. Manuel war sehr brav. Ein wirklich einfacher und freundlicher junger Mann. Dinghi - fahren machte ihm sehr viel Spaß. Anfangs gefiel es ihm nicht so richtig aber er fand schnell Gefallen daran und belohnte uns mit einem freudigen Juchzer! Jasmine fand den Urlaub sehr heiß und schweißtreibend aber dennoch erfrischend wenn sie ins Wasser springen konnte.  Mathias hatte die erste seiner Urlaubswochen unter seinem Unterarmgips  gelitten. Als der jedoch in der zweiten Woche herunter kam war einer der ersten Wege ins Tauchcenter um ein Schnorchelset zu erstehen. Ab ins Wasser mit Mathias und auf Fischsuche. Ein Rochen schwimmt in der Bucht und Mathias und Hans beobachten ihn beim Schwimmen. Der  Rochen ist neugierig und schwimmt näher heran. Da muss die Filmkamera her und ein Streifen wird aufgenommen. Auf diese Bilder freuen wir uns! Am 21. August hatten wir ein mord's Gewitter mit Hagelschlag und lt. Wetterbericht bis zu 67 l Regen pro m². Das Wetterphänomen "la gotear fria"  der kalte Tropfen kommt normalerweise erst gegen ende September und besorgte einen Temperatursturz von ca. 10°C.

24.08.2005 - 02.09.2005 - Mallorca - Ibiza - Alicante
Unsere Crew tauscht sich aus. Mathias fährt nach Hause, Ingrid und Roman kommen an. Während Gaby mit Mathias zum Flughafen fährt macht Hans mit unserer neuen Crew die Schiffs- und Sicherheitseinweisung.

25.08.2005
In der Marina wird vollgetankt - für rund 300 l Wasser zahlen wir 6 € und auch der Dieseltank wird gefüllt. In Palma Nova wird gebunkert und wir verbringen einen  geruhsamen Tag mit Ingrid und Roman.

26.08.2005
Zum Tagesanbruch laufen wir aus. Unser Zielhafen ist Andraitx. Beim Verlassen der Bucht "Fender über Bord" Manöver erfolgreich beendet. Unser Fender konnte ohne erhebliche Verletzungen geborgen werden. Nicht mal einen blauen Fleck haben wir ihm verpasst. Port Andraitx ist ein geschützter Hafen. Wir schwimmen und ruhen uns aus.

27.08.2005
Tagwache um 04:00 - Abfahrt um 04:30 mit Ziel Ibiza. Na toll beim Ausfahren aus dem Hafen bemerken wir das einige Positionslichter - für Fahrt unter Maschine -  ausgefallen sind. Wir schalten auf Tricolore um. Die Crew ruht sich noch aus. Doch nicht recht lange. Roman hält es nicht in der Koje. Auch ein Aufbruch in völliger Dunkelheit will miterlebt werden. Beinahe 40 sm von knapp 60 sm können wir unter Segel fahren. Natürlich fahren wir unter Windfahnensteuerung. In einer wirklich sehr schönen karstigen Felsenbucht N 39°04 E 001°36 fällt der Anker auf 6,5m. Da scheint auch Ingrid zu erwachen. (unsere Crew ist anscheinend sehr müde und nutzt jeden freien Moment aus um die Augen auszurasten) Das Schnorchelzeug wird ausgepackt und ab ins Wasser mit uns. Ingrid entdeckt eine Muräne und viele Fische tummeln sich um uns herum.

28.08.2005 - 29.08.2005
Weiter geht es nach Ibiza - Stadt. Ein Landgang ist angesagt. Eine hübsche Altstadt ist es allemal. Wir gehen auf Besichtigungstour, Eis schlecken, Tapas essen und zwitschern das eine oder andere Bierchen.

30.08.2005
Die nächste größere Überfahrt zum Festland auf die Iberische Halbinsel stehen an der Tagesordnung. Wieder aufstehen um 04:00 und Abfahrt 04:35. Roman hat sich in der Zwischenzeit entschlossen an Deck am Vorschiff zu schlafen und so müssen wir ihn wecken. Nach dem Frühstück gegen 10:30 - Ball über Bord Manöver! Ingrid ruft - Ball in sicht - Alles ist klar zum Bergen und alle sind auf ihren Posten. Gaby holt den Catcher um den Ball zu retten. NEMO ist gerettet - Ingrid findet Nemo-Ball. 16:05 EIN FISCH AM HACKEN! Unser erster Fisch. Das Fischerl ist allerdings nur ein ganz ein kleines und wir geben Triton das Fischerl zurück damit er uns nicht erzürnt. Um 19:15 fällt der Anker auf der Iberischen Halbinsel bei Morro Castell.

31.08.2005 - NULLMERIDIAN   GO West !
Auf nach Alicante. 12:55 wieder ein Fisch an der Angel aber wieder geben wir das kleine Würstchen zurück in die See. Knapp 13:30 ! Wir erreichen den Nullmeridian. Ab jetzt steht in der Navigation nicht mehr E für Ost sonder W wie West. Wir feiern mit Champagner und Obst! Wir sind gespannt wohin uns unsere September führen wird. 14:00 und schon wieder ein Fisch - diesmal wird er aber gebraten! Wenn uns Triton nun schon drei mal hintereinander eine Kostprobe sendet, dann dürfen wir sie diesmal nicht zurückweisen. Um 19:30 fällt wieder einmal der Anker in der großen Bucht vor Alicante. Schön ist die Kulisse nicht, viele Hochhäuser säumen die Küstenlinie.

01.09.2005
Noch ein Badetag und schauen wo wir einkaufen können. Das reinste Einkaufsparadies ist ein Supermark mit riesigem Fischbuffet und Gemüse, Obst und vielen Leckerein. Unsere Crew wird noch mal zum Schleppen der Einkaufstaschen ausgenutzt. Bei einem lukullischem Fischmahl am Abend - bei Knotenprüfung und Getratsch feiern wir Abschied. 

02.09.2005
Unsere Crew verlässt uns. In der Marina Alicante können wir für 2 Stunden gratis liegen. Wir frühstücken und besorgen für unsere Gäste ein Taxi zum Flughafen. Schön war's, aber viel zu kurz. Nur ausgeruht fliegen Roman und Ingrid ganz bestimmt nach Hause.

03.09.2005 17.09.2005 wir warten auf unser neue Crew in Torrevieja
Monika und Bernhard in Torrevieja. Diese Woche war ein kulinarischer Hochgenuss mit Paella, Grillen, Muscheln, Gambas  .......usw. Unsere Wäsche konnten wir bei Monika und Bernhard waschen und ein wenig Urlaub vom Schiff machen. Natürlich mussten Monika und Bernhard mit ihrem Auto auch für so manchen Einkauf herhalten. Mit Strandbesuch, ein wenig segeln und viel Tratsch verging die Woche rasend schnell. Die Hafenanlage in Torrevieja ist sehr gut nach allen Seiten geschützt, man konnte darin gut ankern und so machten wir uns auch nicht all zu viele Sorgen um unsere September.

18.09.2005 - 22.09.2009 auf nach Gibraltar
03:38 22.09.2005 Der Anker fällt in Gibraltar. 334sm (620 km) von Torrevieja bis Gibraltar. Es war eine mühsame Überfahrt. Die Strömung versetzte uns um bis zu 15° gegen unseren Kurs und verhindert so ein zügiges Weiterkommen. Teilweise gondeln wir mit knapp 2 kn. Es ist als ob du zu Fuß gehst "aber langsam". Die Nachtansteuerung war so spektakulär und hat uns für alle Mühen der letzten Tage mit ihrer Gewaltigkeit  belohnt. Der Anblick von "the Rock" war umwerfend! Auch unsere Müdigkeit war so umwerfend, dass wir gleich nah der Ankunft in die Kojen fallen und mal tief und fest schliefen.

Samstag, 30. Juli 2005

Italien

unser Italienischer Leitspruch  ETA - Est - Taverna - Aperto
(ETA - Estimated Time to Arrival - Errechnete Ankunftszeit)

22.06.2005 -  24.06.2005 Catania
Catania hat den Flair einer Großstadt. Wenn man sie mit Wien vergleichen würde, dann finden wir direkt außerhalb des Hafens die (alte österreichische) Stadtbahn mitsamt den Stadtbahnbögen. Die Straßen sind schwarz und staubig vom Ruß des Monte Ätna und dem Straßenverkehr der dem Wiener Gürtel gleicht. Wir möchten uns einige Unterlagen für dieses Revier besorgen und starten unsere Shopingtour. Angeblich ist der Marine Shop nur knapp 2 km Fußweg entfernt. Nun ja 2 Stunden sind wir unterwegs, also doch mehr als 2 km und die gesuchten Karten gibt es hier auch nicht. Und mit viel Glück haben wir das Geschäft gerade noch vor der Mittagspause gefunden. Somit haben wir uns den Weg gespart ihn nicht noch mal gehen zu müssen. Also zum Glück nicht 2 x umsonst!

25.06.2005 - ......
Wir erforschen die Küste und landen am 29.06.2005 in Siracusa.......

Gaby bricht sich bei einem unglücklichen Schlag die linke kleine Zehe. AUA!

29.06.2005 - 16.07.2005 - Catania - Siracusa
Wir erkunden also die diversen Buchten von Catania bis Siracusa. Gefunden haben wir nicht sehr viel anspruchsvolles. Die Buchten sind spärlich das Wasser schmutzig und viele Quallen suchen die Buchten auf. Die Stadt Siracusa ist sicherlich eine Erkundung wert und wir verbringen einige Tage hier. Wir nutzen die Zeit um unser Sonnenverdeck fertig zu stellen, Wäsche zu waschen und einige Dinge wie zum Beispiel unsere Toilette, zu reparieren. Am 15.07. fahren wir wieder nach Catania um unsere Gäste abzuholen.

16.07.2005 - 22.7.2005 Catania - Giardini Naxos - Taormina
Es wird 09:00 Vormittags und wir beginnen uns schon langsam Sorgen zu machen ob unser Gäste die seit  ca. 1 Stunde hier sein sollten nicht doch zu Hause geblieben sind. Hans vertröstet uns und meint ob nicht die Ankunftszeit doch die Abflugszeit ist. Kurz nach Zehn Uhr halten wir das Warten nicht mehr aus und suchen das Marinagelände ab. Und..... wir finden unsere Gäste mit roten Gesichtern von der Sonne gezeichnet auf einer Bank wartend sitzen. Ui je das Telefon war nicht mit auf der Reise und sie konnten uns nicht verständigen, dass sie hier sind. Wir trösten die drei schwitzenden mit einem leckeren italienischen Frühstück. Danach gehen wir zum Einkauf auf den Markt.
17.07.2005
Wir brechen auf nach Giardini Naxos - Taormina und haben gleich eine sehr lebhafte See für unsere Gäste. Isabella und Toni werden ein wenig grün. Nur Vivi gefällt der Wellenritt. Unterwegs begegnen wir einen durch Angelhaken verletzten Mondfisch und improvisieren ein "Mondfisch über Bord Manöver". Abends in der Ankerbuch angekommen gibt es Spaghetti Carbonara zu essen und ein Feuerwerk zu sehen.
18.07.2005
Wir legen einen Badetag ein und schnorcheln den sandigen Ankergrund ab.
19.07.2005
Auf geht es nach Isola Bella zum schwimmen. Nach kurzer Zeit gibt es heftigen Schwell in der Bucht und wir flüchten von diesem Platz. Zwischendurch wird die Toilette wieder in Gang gebracht.
20.07.2005
Es weht der Wind recht kräftig und wir legen uns in die Marina Ponte Walter um einen Ausflug zu machen. Wir Fahren zur Schlucht von Alcantara. Es ist hier sehr schön aber ein wenig enttäuscht sind wir von der Anzahl der Besucher (was natürlich für die Schlucht spricht). Wir waten im ca. 12 °C kaltem Wasser der Schlucht. Abends werden wir in der Marina wieder mit einem Feuerwerk belohnt.
21.07. 2005
Wir legen  noch einen Badetag ein. Wir freuen uns über die Wellen und Vivi nimmt mit jedem Freudenschrei einen Mund voll Seewasser.
22.07. 2005
Gemeinsam mit unseren Gästen wird beschlossen nicht nach Catania zurück zu fahren und machen uns noch einen Tag gemütlich, mit Knotenprüfung und viel Tratsch.
Ponte Walter - Susi, die Inhaberin, besorgt für ein schmales Budget "40, 00 €" (50 km) ein Privattaxi zum Flughafen. In Catania kostete das Taxi "30,00 €" für nicht einmal 10 Minuten Fahrt (5km). Schade, dass ihr wieder fahren müsst.
23.07. 2005
Heute ist früh Tagwache. Unsere Crew wird um 06:30 abgeholt. Es  war ein herrlicher Urlaub der uns sicherlich lange in Erinnerung bleiben wird.
Wir aber machen uns auf den Weg nach Reggio d. Calabria. Das Schiff wird noch aufgetankt um für die Überfahrt nach Mallorca gewaffnet zu sein.

24.07. 2005 - Straße von Messina nach Sardinien
Aufbruch um 05:45 von Reggio di Calabria zur Straße von Messina. Es fahren kaum Schiffe und es hat nur 3 bft. Zu diesem Zeitpunkt war in Reggio d. Calabria Hochwasser und am Capo d. Pelori Niedrigwasser - und das ganze 2 Tage nach Vollmond. Der Gezeitenunterschied lag bei ca. 0,50 m. Man konnte eindeutig Strudel erkennen und wir hatten einen Schiebestrom von 4,5 kn. Wir fuhren 3,7 kn durch Wasser und 8,2 kn über Grund. Wir hatten wirklich den für uns richtigen Zeitpunkt erwischt und waren in knapp 1 1/2 Stunden durch die gefürchtete Straße von Messina. Für einen nicht Segler ist diese Information möglicherweise nicht so interessant, deshalb bitte um Nachsicht, denn für viele Segler sind diese Informationen wichtig. Diese Straße kann auch sehr gefährlich sein und hat ihre Tücken. Zu Mittag konnten wir für einige Zeit den Spinnaker (ca. 130 m²) setzten.
25.07. 2005
ETMAL 110 sm. Mit Rückenwind, ausgebaumter Genua und Großsegel mit Bullenstander fixiert segeln wir den Großteil der Tagesstrecke.
26.07. 2005
ETMAL 112 sm. Hektische Nacht mit 6 - 7 bft. fahren wir mit gerefften Segeln immer noch 6 kn. Tagsüber allerdings ist an Segeln kaum zu denken.
27.07. 2005
ETMAL 101 sm (Tagesstrecke bis zum Hafen 156.) Wir laufen Sardinien an und legen nach gesamt 357 sm auf einer kleinen vorgelagerten Insel - Isola d. S. Pietro an. Tankstelle - Einkaufen - Schlafen

28.07. 2005 - Sardinien - Mallorca
Es geht weiter nach Mallorca. Wir nehmen Porto Colom als Zielhafen. Es ist schwach windig und zum Segeln reicht es nicht. Hans glaubt einen Hai gesehen zu haben. Springende Thunfische begegneten uns gegen Abend aber trotz Angelleine erhaschen wir kein Fischerl.

29.07. 2005
ETMAL 112 sm. Ständig drehende Winde von 10-30 kn und eine starke Dünung von bis zu 2 Meter bringen uns eine unruhige Nacht und verhindert das Segeln.  Um 09:30 poltert es am Schiff und ups eine Schildkröte rollt sich zwischen unseren Rümpfen knapp am Antrieb vorbei. Sie schaut sich verdutzt um und zum Glück scheint sie keinen Schaden erlitten zu haben.

30.07. 2005
ETMAL 100 sm + 47 sm bis Porto Colom. Kaum zu glauben! Wir sichten einen Wal der kaum 500 m neben uns auf Fischfang geht. Mit dem Fotoapparat haben wir ihn leider nicht so gut erwischt aber Hans hat geistesgegenwärtig die Videokamera geschnappt und ein paar tolle Aufnahmen gemacht.
Der Anker fällt in Porto Colom - wir sind in Spanien!

Dienstag, 21. Juni 2005

Türkei

25.04.2005 - 12.05.2005 Golf von Fethiye
Angekommen in Fethiye sind wir ganz aus dem Häuschen! Warum? Es ist alles so sauber, die Gegend ist bezaubernd - Wald bis zu den Ufern und die ECE Marina ist ein Traum. Gaby ist glückselig endlich wiedermal verschwenderisch warm zu duschen. Zu allem kommt noch, dass das Wetter hier in der Türkei schlagartig ein neues Gesicht hat. Es ist warm, sonnig und der Wind bläst nicht wie verrückt.

In Göcek - liegt ebenfalls im Golf von Fethiye - ist das reinste Prout - Snowgoose - Treffen! 

Neben uns liegen
Jidda Jinn - Snowgoose Elite - Paul und Joanna - aus England - leben in Finike
Hedios - Snowgoose Elite - aus Frankreich
Irka - Snowgoose - England


In Fethiye lernen wir auch Paul kennen, ein Freund von Udo der einen Privileg 37 Katamaran mit Namen Mupfel fährt.Unsere ersten Gäste, Esther & Hubert, haben uns leider abgesagt (Esther hat sich beim Skifahren einen Wirbel gebrochen und sitzt traurig mit ihrem Gipskorsett vor unserer Internetseite daheim) und so müssen wir allein die türkischen Gewässer durchfahren.

13.05.2005 - 16.05.2005 Finike
Wir brechen auf Richtung Finike um Ingrid und Norbert von der Harlekin zu treffen. Da Gaby wieder einmal Migräne hat legen wir nach 60 sm einen Stop ein und laufen erst am 14.05.2005 in Finike ein. Als wir uns an Bord der Harlekin begeben erwarten uns freudige Gesichter und gemütliches Geplauder. Ingrid bringt Gaby auf die Idee ein Gästebuch für unsere September anzulegen. Die erste Eintragung ist auch gleich von der Harlekin. Abends kommen Max und Sina von der S.Y. Jamoa sie kreuzen hier ihre Kurslinie und sind damit 1 mal rundherum. Es wird gleich ein kleines Fest daraus und so sitzen wir noch lange an diesem Abend zusammen. Am nächsten Tag wird über Top getakelt (an Bord befindlichen Flaggen werden aneinandergereiht und über die Längsseite vom Bug bis zum Heck über Top - Masthöhe, gesetzt)
Sonntags wird Gulasch aufgekocht und das nächste Weltumsegler Pärchen, Edith & Michael mit S.Y. Jöke gesellen sich zum Feste! Koch = Hans und für den Abwasch melden sich Sina und Edith freiwillig den Restaurantplätze vergeben Ingrid und Norbert. Später stellen sich Helmut und Jutta von der S.Y. Bella auch noch zum Tratsch zu uns allen. Uns wird nun auch in einigen Gesprächen so richtig klar, dass falls wir den weg über die Meere nehmen würden, hier unser östlichster Punkt erreicht ist. Also falls wir jemals durch den Suezkanal wieder ins Mittelmeer gelangen, dann Kreuzen auch wir hier unseren Kurs und hätten dann hier die Welt umrundet. Wir werden sehen wohin uns unsere Wege führen.

17.05.2005 - 23.05.2005 - Ucagiz - Kekova
Unerwartet treffen wir die S.Y. Jidda Jinn. Das Abendessen nehmen wir gemeinsam mit einigen Freunden bei Ibrahim ein. Joanna und Paul verewigen sich auch gleich in unserem neuen Gästebuch. Wir verbringen ein paar schöne Tage in dieser Buch. Ein bisschen schwimmen und malträtieren des Surfbrettes sind an der Tagesordnung. Das Unterwasserschiff wird vom Bewuchs befreit und auch das Log (Geschwindigkeitsmesser) wird gereinigt und sollte nun wieder funktionieren. Ibrahim bringt uns täglich frisches Brot an Bord und wäscht uns unsere Wäsche (gratis!) "Ist Service von Restaurant". Mehmed (22 Jahre jung) begrüßt uns täglich gewinnend und mit viel Witz. Zum Spaß verkauft Gaby ihre Tochter Jasmine mit samt Anhang. Nur Jasmine findet dies nach einigen Anrufen nicht mehr lustig und somit wird der Verkauf rückgängig gemacht. 100 Kamele sind ja auch wirklich zu wenig. Der Laden im Ort ist gut sortiert lediglich Obst und Gemüse werden nur ein mal die Woche frisch geliefert.

26.05.2005 - 04.06.2005 wieder im Golf von Fethiye - Göcek
Wir sind in Aufbruchstimmung! Einige Besorgungen haben wir hier zu erledigen und dann geht es wieder in Richtung Westen. Wir warten nur noch auf das richtige Wetterfenster um nach Sizilien (Catania) überzusetzen. Dort erwarten wir unsere Gäste Isabella, Toni und Vivi und freuen uns auf ein paar Mitbringsel aus Österreich. (wir haben eine kleinere ...ups... Einkaufsliste bestellt)! Ein neues Bimini (Sonnenverdeck) haben wir uns gebaut und das alte ausgemustert. Ein Fischer hat sich über den Sonnenschutz sehr gefreut. Wir Buchteln uns weiter nach Datca. Unser Lieblingsrestaurant ANATOLIA in Göcek werden wir ein wenig vermissen.

04.06.2005 - 11.06.2005 Datca
Datca soll unser Absprung Richtung Westen werden.  Wir lernen hier segelnde deutsche Ärzte kennen Gerda und Achim  mit S.Y. ORFOS und ein schweizer Ehepaar Ruth und Arti S.Y. BUTZLIMU kennen. Auch einen Katamaransegler Horst lernen wir kennen. Nach einiger Unterhaltung (er hat ein Bananaboot - Dinghi) erzählt er uns, dass er mit seinem Beiboot nicht sehr zufrieden ist. Auf einen Handschlag und ein paar Biere mit inkludiertem Abendessen geben wir unser zweites Dinghi an Horst weiter. Die Freude seiner Freundin ist groß über diesen Handel.

12.06.2005 - 21.06.2005 Überfahrt nach Sizilien - Italy
Wir starten um 07:00 und legen in Nisyros einen Zwischenstop zum Dieseltanken ein und machen wie schon im April an der Mole fest. Die Mole ist gerammelt voll. Alle Segler rücken zusammen um noch weiteren Segelbooten Platz zu machen. Zu unserem Schrecken will sich eine schweizer Charter Crew direkt neben uns legen. Der Skipper ist die Nervosität in Person und hüpft wie ein Schachtelteufel zwischen Steuerrad und Ankermanschaft hin und her. Mit Vollgas im Retourgang (ohne einen Blick nach hinten zu werfen), (wird Gaby ganz schwarz vor den Augen) knallt er in unseren Steuerbord-Bug. Hans kann mit seinem Reaktionsvermögen und unserem Pauli (schwarzer Fender - Geschenk vom Manfred Paulitsch) unseren Bug retten. Gaby steht unter Schock und will dem Schweizer noch die Heckleine abnehmen, der aber anscheinend nicht weiss, dass man zuerst die Luvseitige Heckleine zuerst übergibt (damit kann das Schiff nicht mehr vom Wind abgetrieben werden). Mit Hilfe noch weiterer Chartersegler konnte der schweizer Crew jedoch geholfen werden. Gaby jedoch brauchte danach einen Manöverschluck um den Blutverlust im Kopf wieder auszugleichen.

13.06.2005 Um 06:00 morgens schleichen wir uns davon.
Nur keinen aufwecken. Nur die österreichische Mannschaft neben uns ist wach und gibt uns die Leinen über. Bis wir die Insel Kos endlich hinter uns gelassen haben vergehen 3 1/2 Stunden und da können wir endlich auch wieder Segel setzen. Wir fahren so hoch wie möglich am Wind um Norden gut zu machen. Wir wollen Santorin im Norden umfahren. Leider gelingt es uns nicht da der Wind mit 5-7 Windstärken immer mehr nach West dreht. Also gut wir müssen nachgeben und im Süden vorbei. Santorin schenkt uns dafür einen wunderschönen roten Sonnenuntergang zum Abschied. Herzlichen Dank auch.

14.06.2005
Durch die Windrichtung sind wir von unserem Kurs ein wenig (50 sm die wir unter Kreuz wieder gutmachen müssen) vom Kurs abgekommen und finden uns am Morgen mit Blick auf Kreta nur 25 sm davon entfernt. Mocht a' nix - wir haben ja Zeit. Unser erstes ETMAL (Dauer eines Astronomischen Tages) beträgt 144 sm ( 267 km). Wir haben beide Kopfschmerzen von dem ständigen Amwindklatschen (beinahe gegen die Welle fahren und ununterbrochen von den Wellen weichgeklopft werden). Man fühlt sich wie ein Wienerschnitzel mit Gehirnerschütterung. Um 22:45 gibt es plötzlich einen lauten Knall und wir verlieren an Geschwindigkeit. "Was ist denn da los ", kommt Hans von seiner Freiwache aus dem Bett geschossen. Motor aus und an's Werk. Wir untersuchen den Antrieb mit Taschenlampe und müssen feststellen, dass wir uns einen Strohballen eingefangen haben. Na super! Durch die Bauart unseres Antriebes haben wir wirklich Glück und ersparen uns einen Tauchgang. Wir können unseren Antrieb hoch hieven und das Stroh entfernen, das sich um die Schraube gewickelt hat. 10 Minuten später geht es wieder fröhlich weiter. Wären wir unter Segel gefahren hätten wir uns dieses Zwischenspiel erspart, aber es passiert immer dann was wenn es nicht sein soll.

15.06.2005
Am Morgen können wir wieder Segel setzten. Bei Kythira ist jedoch Schluss damit. Es gibt zu viel Frachtverkehr und einer davon hat uns auch noch ins Visier genommen. Da er auf unseren Funkspruch nicht reagiert ändern wir unseren Kurs kurzfristig um 90° um auszuweichen. Für solch ein Rendevouz  haben wir keinen Sinn. Unser ETMAL 119 sm. Als wir unsere Beleuchtung mit Sonnenuntergang wieder starten, müssen wir feststellen, dass unser Rücklicht beim Strohballenkampf verloren hat und nicht mehr funktioniert. (Wir tauschten es in Pylos aus)

16.06.2005
Wir haben bereits einen Blick auf Methoni (Westseite des Pelopones). Wir äbdern jedoch unser Ziel und werden Pylos anlaufen. Hier gibt es Diesel und wir sind ein wenig nördlicher für unseren Start nach Sizilien. Wir beschließen hier noch einmal einen Griechenland Erinnerungsabend zu begehen und hängen noch einen Tag dran. Das zahlt sich aus. Bei reichlich und sehr gutem Abendessen und ein paar Bier's, in einem griechischen Lokal, in dem noch die Mama alle Gäste persönlich begrüßt, gibt es Oliven und Ouzo auf Haus. Für nur 16 € ist dies eines der günstigsten Lokale die wir in Griechenland besucht haben.

18.06.2005
Wir haben am Vortag noch Wetter aus dem Internet (Marinashop Pylos - Internetkaffee gibt es hier keines) geholt. Aeolus sendet uns nicht sehr viel Wind und so hat heute die eiserne Genua (Motor) mehr zu tun. Die Nacht jedoch können wir durchsegeln.

19.06.2005
Der Wind und das Wetter meinen es sehr gut mit uns. Wir haben "Sonntagswetter"  den ganzen Tag. ETMAL 122,4 sm.

20.06.2005
Wir kommen recht rasch voran, müssen aber aufkreuzen. ETMAL 135,6 sm.

21.06.2005
Hans hat eine aufregende Nachtwache hinter sich gebracht. Mit Zuhilfenahme des Radar's ist er dem Schiffsverkehr Herr geworden. In Gaby's Nachtwache ist dann wieder Ruhe - Radar aus! Der Wind dreht auf NE und schiebt uns nach Sizilien. Um 12:00 Uhr haben wir wieder Land in sicht - wir sehen die Fußsohle des italienischen Stiefels. Um halb zehn Uhr Abend sind wir im Segelclub TAMATA herzlich aufgenommen. Wir liegen in einem kleinen sehr netten Privatclub ! Gratis ! mit Wasser und Strom. Nur im Gästebuch müssen wir uns eintragen, als Gegenleistung. Das machen wir doch gerne.

Montag, 25. April 2005

Griechenland

17.03.2005 Abschied aus Poros
Wir haben zu Mittag abgelegt und verlassen unser Winterquartier. Jasas Poros! Sonnenschein den ganzen Tag und Spiro (unser Mann vom Segelladen) hat uns zum Abschied noch eine CD mit griechischer Musik geschenkt. Danke Spiro! Auch ein herzliches Auf Wiedersehen mit unserer Bäckerin und Vasilis macht die Leinen los. Eine wunderschöne Überfahrt nach Hydra  aber leider zu wenig und drehender Wind. Wir haben heute zum ersten mal wirklich Frühlingsstimmung.

18.03.2005 - Hydra
Vom idyllischem Hydra aus fahren wir gegen Norden um unseren Freund und ehemaligen Geschäftspartner Simon Papadopoulos unsere Aufwartung zu machen. Leider konnten wir ihn nicht antreffen und haben ihm nur ein kleines Präsent hinterlassen können.

19.03.2005 - Kea
In Kea liegen wir an der Pier zwischen einer Privileg 465 mit Eigner Claude Hilbert Restaurantbesitzer aus Luxemburg (er hatte sogar seinen eigenen Somillier an Bord - entsprechend gut war der Wein) der mit Bobby Schenk über den Atlantik fuhr und einem riesigen Segelschiff von ca. 70 ft. (ca. 22 Meter) Länge. Da sieht man wie viele verschiedene Arten es gibt zu segeln. Wir kommen uns mit unserem Schiffchen richtig klein vor.

20.03.2005 - 23.03.2005 - Kithnos
Heute vor einem Jahr sind wir aus Poros losgefahren um unsere September nach Italien zur Generalüberholung zu bringen. Es war ein wunderschöner sonniger Tag 2004. Das kann man von diesem Tag nicht behaupten. Mit 35-40 Knoten Wind (ca. 70 kmh) und 2,5m Wellen  beginnt die neue Segelsaison wie die alte geendet hat. Wir mussten unser Ziel ändern und suchten uns einen gut geschützten Ankerplatz.

24.03.2005 - Syros
Syros ist der erste Ort an dem wir die beginnende Saison merklich spüren. Schuld ist nicht zuletzt der morgige Unabhängigkeitstag den die Griechen sehr eindrucksvoll zu feiern verstehen. Es ist wie gesagt ein sehr lebendiger Ort und wir sind beeindruckt von der Vielfalt der Kaffees. Leider ist das Hafenbecken nicht sehr gut vom Schwell der Fähren geschützt und wir liegen recht unruhig vor Buganker. Es empfiehlt sich hier nicht längsseits anzulegen.

25.03.2005 - Mykonos bis ...?
Es war eine unbeschwerte Überfahrt von Syros nach Mykonos. Den Stadthafen kann man hier allerdings nicht anlaufen, der ist für Fähren und Fischer reserviert. Wir haben einen Liegeplatz nördlich vom Stadthafen wo man eine Mole zum Schutz angelegt hat.
Wir marschieren ca. 2 km in die Ortschaft um uns ein Bierchen zu genehmigen und müssen feststellen, dass auch die Preise bereits für Touristen ausgelegt sind 4 Euro für ein Bierchen das ist uns zu teuer uns so besorgen wir uns um 2,20 Euro zwei kalte Biere aus dem Supermarkt und dazu gibt's Eiernockerl mit grünem Salat. Der Wind frischt auf und wir können Mykonos in den folgenden Tagen nicht verlassen. In  zwischen vertreiben wir uns die Zeit mit ausgedehnten Spaziergängen und dem entfernen des Winterfells! Sobald der Wind wieder aus der richtigen Richtung kommt werden wir nach Naxos weiterfahren.

05.04.2005 Wir sind immer noch in Mykonos!

Wetterbesserung ist für morgen versprochen. In den letzten Tagen blies es  mit bis zu 70kn (129 kmh) aus N-NW Wellenhöhe 3-4,5 m wurden angesagt. 

Wir konnten die vorbeischwimmenden mit weißen Kronen bedeckten Wellenkämme beinahe als Inseln erkennen so hoch waren sie. Vier Tage lang sind keine Fähren gefahren. Unser Nachbarschiff - Mexikaner -  Roberto und Max mit Familie und drei Kindern, konnten die Heimreise nicht wie geplant antreten, da der Vercharterer nicht herkommen konnte um das Segelschiff zu übernehmen. Wir verbrachten lustige Abende mit unseren netten Nachbarn feierten Gabys Geburtstag mit ihnen und verabschiedeten sie dann gestern am 04.04.2005 als die ersten Fähren wieder fuhren.

06.04. - 08.04.2005 Naxos
Der Trans Ocean Stützpunkt in Naxos ist super. Wir bekommen einen guten Liegeplatz in der Marina alle Auskünfte die wir benötigen, einige Bücher können wir tauschen und Ellen zeigt uns noch ein wirklich tolles und günstiges einheimisches Lokal. Nach unserer Abreise am Freitag den 08.04. sichten wir unsere ersten Delphine in diesem Jahr, sie begleiten uns ein Stückchen unseres Weges nach Amorgos.

09.04.-11.04.2005 Amorgos
Ein hübscher kleiner Fischerhafen lädt uns zum hier bleiben ein. Amorgos hat uns freundlich aufgenommen mit 25°C und Sonnenschein wir spazieren durch den lieblichen Ort und treffen auf Fischer die gerade ihre Beute abladen. Unter dem Fang ist auch ein "Riesen 6 Kiemen Hai" mit ca. 3m Länge. Wir sind so fasziniert, dass wir total auf Filmen und Fotografieren vergessen. Am nächsten Tag leihen wir uns ein Mofa mit dem wir die Insel abfahren. Am Dienstag gibt's Pizza in der Taverne (die beste seit Italien) wirklich super. 

12.04.-16.04.2005 Astypalaia
Beim Ablegen aus Amorgos hatten wir mit unserer September an steuerbord leichte Grundberührung im sehr seichten Hafen. Wie es aussieht ist aber außer ein paar kleinen Kratzern nichts passiert. phu.... zum Glück. in Astypalaia angekommen verschanzten wir uns  in einer großen geschützten Bucht um uns vor den angekündigten 7-8 Windstärken zu verstecken. In dieser Bucht sind wir 4 Tage verschanzt auch der Handyempfang funktioniert hier nicht und Gaby kann Mathias (ihren Sohn) nicht zum Geburtstag anrufen. Ui je Gaby ist ein wenig deprimiert und Mathias gewiss traurig.

17.04.-24.04.2005 Nisyros - Simy - Rhodos
Vulkanbesichtigung in Nisyros ist wirklich erstaunlich. Wir marschieren im Krater herum und sehen uns seine Aktivität mit erstaunen an.
In Simy liegen wir vor Anker neben unserem Norwegischem Nachbar mit dem wir ein paar lustige Stunden verbringen.
Von Simy nach Rhodos im Sauseschritt! Wir hatten wirklich guten Segelwind. Leider wurde er aber am Nachmittag immer stärker. Das Anlegemanöver in Rhodos gibt Gaby den Rest. Es ist wirklich eine Kunst bei 6-7 Windstärken von der Seite anzulegen. Dann hält auch der Anker in diesem "Schlamm" nicht. Gaby gibt nach dem 6. Versuch auf und sagt:" entweder probierst du es oder wir gehen vor Anker außerhalb des Hafens". Hans übernimmt das Steuerrad und sucht uns eine neue Anlegemöglichkeit und findet sie. Nach dem 4. Versuch hat er es dann geschafft und alle Leute rundherum haben nur gegafft. Beim Spaziergang in Rhodos kauft Gaby sich ihre  Heißgeliebten Jesus-Galoschen und der Wind legt sich die nächsten Tage auch wieder ordentlich ins Zeug. Der Liegeplatz kostet uns für  3 Tage gerade mal € 7,75 und am  25.04.2005 - fahren wir in die Türkei - kommt doch mit.

Donnerstag, 31. März 2005

Winter in Griechenland

Wir haben repariert, installiert und uns mit einigen Dingen sehr geärgert!
So haben wir uns diesen Winter nicht vorgestellt.

Da wäre zunächst mal das Wetter. Wir hatten viele schöne Tage hier in Poros um dies mal zu betonen um nicht unseren Unmut hier hinüber zu bringen. Es war aber nicht so wie wir uns das vorgestellt haben. Na ja was haben wir uns vorgestellt? Auch diese Frage können wir nicht ganz beantworten. 

Es war kalt! Vor allem in den Nächten. 

Die kälteste Nacht hatten wir mit ca. 2°C. An diesem Tag aber ist Gaby auf dem Raureif des Nachbarschiffes ausgerutscht (06:00 Morgens) Es wird also schon knapp unter Null Grad gewesen sein. Im Schiff war es dementsprechend kalt. Die kälteste Temperatur die wir im Schiff gemessen haben war so ca. 8°C. Da uns die Heizung im Stich gelassen hatten kann man sich ja vorstellen, dass wir in den Nächten ganz schön gefroren haben. Das ist aber nicht alles. Zu dieser Kälte schlug sich noch die Nässe. Mit ca. 80% Luftfeuchte und einem Taupunkt der bei ca. 8 - 9°C lag. Also alles in allem  kalt und nass. Täglich ist zur Schadensbegrenzung wischen angesagt. Wir haben einige Dinge wegwerfen müssen, da sie einfach vergammelt waren. Und das trotz der täglichen Wischerei. 

Es hat sehr an unseren Nerven gezerrt und so einige Male wurde geflucht. Wie gesagt gab es aber auch schöne Tage mit Sonnenschein und vor allem mit der Hoffnung auf Wetterbesserung. Das eine oder andere Mal wurden wir aber vom Wetter enttäuscht und es folgte wieder eine kalte nasse Nacht nach der anderen. Manchmal war es einfach zum schreien. Nun wir glauben zum heutigen Zeitpunkt - 15.03.2005, dass wir den Wendepunkt erreicht haben.
 

In den letzten Wochen haben wir in Poros viele Menschen kennen gelernt und irgendwie kommen wir uns vor wie ein bunter Hund den jeder kennt. In so manchen Lokalen verwöhnt man uns mit kleinen Aufmerksamkeiten. Mit dem Rad waren wir einige Male unterwegs um die Insel zu erkunden und so manchen Spaziergang haben wir gemacht.

Wir hatten einen sehr sicheren Platz in Poros wie sich in einem der größten Unwetter herausgestellt hatte. Im Hafen von Piräus sind einige ca. 20m Motor Yachten gesunken die Mole ist gebrochen und hat Mauerstücke von 1m Stärke und 3m Höhe weggerissen und im Industriehafen sind ebenfalls 2 Großschiffe gesunken. Wir hatten im Gegensatz dazu nur eine recht unruhige Nacht bei Sturmböen bis zu 84 kn (155kmh).
 
Wir sind trotz der widrigen Wetterverhältnisse zufrieden und freuen uns schon auf unseren Abschied und ein Wiedersehen in Poros.